Fahren in der Gruppe

Eine unserer wichtigsten Leistungen, als Motorradfreundliches Hotel, ist das Angebot der begleitenden Touren. Oft bin ich derjenige, der unsere Gäste als Tourguide führt. Mein wichtigstes Ziel ist dabei, dass am Abend alle gesund und mit einem Lächeln im Gesicht, beim Ankerbier wieder auf unserer Terrasse sitzen. Damit das so ist, nehme ich ein paar Dinge beim Fahren in der Gruppe sehr ernst.

Die Gruppengröße

Ich lege wert darauf, dass wir nie mehr als max. 12 Motorräder sind. Da die meisten unserer Touren, aufgrund unserer Motorrad-Arrangements gebucht werden ist es schön, dass sich die Motorradfahrer am Abend vor der Tour schon kennenlernen.

Das bricht das Eis und ich habe da schon die Gelegenheit mit allen ins Gespräch zu kommen.

Zusammensetzung der Gruppe

Es gibt zwei Arten bei uns begleitende Touren zu buchen.

Entweder ist es eine geschlossene Gruppe. Das ist für mich sehr einfach. Alle kennen sich und jeder weiß, wie die anderen fahren. Meistens steht auch schon fest, wer immer den letzten Mann macht. Bei dieser Art von Gruppe muss ich nur noch nach Wunschzielen fragen und wie viele Kilometer sie gern fahren möchten. Die „Anzahl“ der Kurven bzw. die Schräglage ergibt sich meistens aus dem Typ der Motorräder.

Die größere Herausforderung ist für mich, wenn es eine „zusammengewürfelte“ Gruppe mit unterschiedlichen Fahrkönnen bzw. Motorradtypen ist. Dann bin ich umso mehr auf die Vorgespräche angewiesen, um heraus zu finden, wer der vermeintlich unerfahrenste Fahrer ist. Da dieser immer direkt hinter mir fährt und somit das ungefähre Tempo der Gruppe mitbestimmt.

Vorbereitung der Tour

Alle treffen sich ca. 15 Minuten vor der am Abend zuvor, festgelegten Abfahrtszeit. Ich beginne dann mit einem kleinem Breefing zur voraussichtlichen Streckenlänge, Pausen, Topographie und Sehenswürdigkeiten der Tour.

1. Wann immer es die Strecke und das Verkehrsgeschehen zulassen, wird versetzt gefahren. Dies gilt vorallem in Ortschaften, um die Gruppe so klein wie möglich zu halten.
2. Jedes Gruppenmitglied sucht Nachfolgende regelmäßig im Rückspiegel (besonders nach Ampeln, Kreuzungen und Überholmanövern). Fehlt ein Teilnehmer ohne erkennbaren Grund, wird an geeigneter Stelle angehalten. Diese Vorgehensweise wird ggf. bis zum ersten Fahrer der Gruppe fortgesetzt.
3. Wir halten den persönlich benötigten Sicherheitsabstand ein.
4. Ständiges zu dichtes Auffahren verunsichert vielfach den Vorausfahrenden. Also nehmen wir auch auf dessen "Sicherheitsbedürfnis" Rücksicht.
5. Das Fahrverhalten sollte für die Nachfolgenden berechenbar sein.
6. In der Gruppe wird nicht überholt.
7. Beim Anfahren an Kreuzungen und beim Überholen ist jeder für sich verantwortlich.

Und zu guter letzt, heißt es Spaß haben und die Tour genießen.

Euer Tourguide und Bikerwirt
Enrico